Beim jährlich ausgeschriebenen Wortsegel-Schreibwettbewerb konnten Noreia Hellmuth und Beatrix Landt von der Grundschule St. Michael Lebach die ersten beiden Plätze belegen. Unter 335 Teilnehmern des Wettbewerbs, der sich an Schüler der 3.-12. Klassen richtet, setzten sich die Schülerinnen in der 3.und 4. Klasse durch. Die Gedichte, die die Kinder im Unterricht verfassten, standen unter dem Thema „Zeit“.
Irmela Freigang, Sprecherin der Jury lobte in ihrer Laudatio, dass Noreia den Leser ihres Textes „Letzter Urlaubstag“ durch genaue Beobachtungen und Wahrnehmungen mit allen Sinnen mitnimmt. An Beatrix` Gedicht überzeugte die Jury die Gestaltung durch Infinitivkonstruktionen auf sprachlicher Seite sowie auf inhaltlicher Ebene die Verwendung aussagekräftiger Bilder. Bei der Preisverleihung im Himmelszelt auf dem Schaumbergplateau erhielten die Schülerinnen Preise des Kultusministers Ulrich Commercon, der Gemeinde Tholey und der Stiftung Melusine.
Die Texte der Schülerinnen wurden daraufhin auf dem Deutschen Germanistentag ausgestellt. Im Wettbewerbsheft, das die Gedichte der Preisträger aller Altersklassen zusammenfasst, sind auch die Texte von Kali Göttelmann und Lilly Alt enthalten, deren Texte die Jury ebenfalls überzeugten.
Letzter Urlaubstag
Im Meer
schwimmen und tauchen,
im Meer planschen,
mit den Wellen treiben.
Es rauscht.
Das Salz riechen.
Eis essen-
mal süß,
mal sauer.
Es fühlen mit der Zunge.
Kalt ist das Eis,
es schmeckt wundervoll.
Muscheln finden und sammeln.
Sie berühren
rau, warm und nass
fühlen sie sich an.
Sie wieder ins Meer werfen.
Ihnen hinterher schauen.
Wolken in allen Formen
und Größen am Himmel sehen.
Wolkendrachen entdecken.
Blau und klar ist der Himmel.
Ihn anfassen wollen.
Die Luft fliegt an mir vorbei.
Der Urlaub ist so schnell vorbei!
Kein Appetit –
Ich will nicht nach Haus!
Die Zukunft kommt
schon morgen früh!
Kann man die nicht verschieben?
von Noreia Hellmuth, Platz
Mein Ozean-Traum
Mein Blick auf das belgische Meer –
Ich sehe die Menschen
im Wasser lachen.
Möwen krächzen am Horizont.
Das Meer pfeift Töne,
es wirbelt hin und her.
Ein Pärchen spricht zueinander.
Wellen spritzen ins Gesicht,
die Quallen stört es nicht.
Die Sonne scheint auf den Sand,
warm wird der Strand.
Ich sammle Muscheln –
Halte sie dir ans Ohr!
Du wirst das Meer rauschen hören.
Ich will die Zeit anhalten!
von Beatrix Landt, Platz 2
Pferdezeit
Streicheln, putzen, füttern, striegeln,
satteln, Trensen, Stallgeruch.
Wiehern, schnauben,
Spaß und Liebe,
lautes Hufgetrampel hören.
In den Sattel, Schritt anreiten.
Rechte Hand die Zügel lenkt.
Leichtes Traben,
schneller traben,
Perla, lauf ganz schnell!
Hufe donnern auf dem Boden,
schneller Flug im Blitzgalopp.
Mähne flattert,
mein Herz pocht,
wir sind schwerelos
Zügel ziehen, am Hals kraulen,
Halfter, Führstrick, Putzkasten.
Nüstern streicheln,
Glück genießen –
Die Zeit ist schon vorbei.
von Kali Göttelmann
Die Zukunft ist morgen –
in Tagen,
in Wochen,
in Monaten,
und auch in Jahren.
Man will, dass sie kommt
und will es auch nicht.
Sie heilt Wunden
und schlägt Wunden.
Sie verändert die Welt
und verändert auch mich.
Lässt Menschen und Dinge altern
und erschafft Neues.
Unzählbare Jahre kommen –
Jahreszeiten
im unendlichen Kreislauf.
Man hofft Gutes
für seine Zukunft.
Was wird sie mir bringen?
Die Zukunft ist morgen –
in Tagen,
in Wochen,
in Monaten,
und auch in Jahren.
von Lilly Alt